Über die Malerei

Künstlerstatement

 

Meine Bilder entstehen aus dem Beobachten, aus dem Zuhören und dem Nachspüren von Bemerkenswertem, von Zwischenräumen, von Schwingungen. Ich suche nach der passenden Technik und der Form für diese flüchtigen Momente, abstrahiere und banne sie  einer Momentaufnahme.

Das Thema solcher künstlerischer Erforschungen können Menschen in ihrer der verbalen und auch nonverbalen Kommunikation sein. Auch Beziehungen zwischen Menschen und Dingen oder gesellschaftliche Prozesse bieten mir Material. Überall im Alltag gibt es faszinierende, reichhaltige Szenen und Kulturen, die eine Auseinandersetzung lohnen. Manchmal sind es einzelne Fragmente, die mich beschäftigen und sich zu einem Bild verdichten, manchmal ist es Zufälliges, manchmal sind es wiederkehrende Themen die ich bildnerisch auswerte oder zusammenfasse. Manchmal erhalte ich so selber und im Nachhinein Klarheit über die „Wirklichkeit“ und „Realität“.  Als Künstlern kann ich in der Malerei reflektieren und neu inszenieren, auch provozieren  - und mir meine Welt erklären.

Im künstlerischen Prozess bin ich immer auf der Suche. Oft gibt es anfangs nur eine Ahnung. Unruhe. Der Drang, etwas tiefer zu erforschen und dem eine Form zu geben, den tieferen Inhalt und Sinn freizulegen. Detektivarbeit, Denkarbeit, Vorarbeit.  Impulse kommen und werden geprüft, Vorstellungen manifestieren sich, eine erste Gestalt zeigt sich. Reduzierung und Fragmentierung sind meine Herangehensweisen. Es ist kaum Malerei zu nennen, was dann schlussendlich auf die Leinwand kommt, doch der thematische Ursprung ist reichhaltig, dicht und komplex.

Dieses ist gut nachzuvollziehen an der korrespondierenden Trilogie Feld I+II und Waldstadt.

Oder anders herum: im Malprozess zeigen sich Spuren, Punkte, Striche, die sich zu Mustern verbinden. Sie mögen beliebig erscheinen und zufällig, aber sie entwickeln in der weiteren Bearbeitung auf einmal ihre konkrete Bedeutung und verweisen stark und präsent auf das Thema.

Ein oben und unten gibt es bei den Bildern nicht zwingend. Manchmal dominiert am Ende eine Seite. Betrachtende sind eingeladen, von allen Seiten zu schauen, den Kopf zu drehen, Neues zu entdecken. Es gibt Bilder zu Reibungen, zu Berührungen, zu  Distanz, zu Freude, zu Freiheit und anderen Durchbrüchen.  Die Werke sind entstanden aus der Kollision von Plan und Zufall.